Schwimmer-syndrom

Gehört hatte ich schon davon aber lange Jahre war bei mir so ein Fall nie aufgetreten. Aber dann war ich selbst betroffen. Vor ein paar Jahren hatte ich einen ‚Schwimmerwelpen‘. Aufgefallen ist mir zunächst gar nichts. Der Welpe war wie die anderen munter und fit. Erst nach etwa 12 Tagen bemerkte ich, dass er Probleme hatte, auf die Beine zu kommen. Die Hinterbeine waren irgendwie schlaff und kraftlos und die Vorderbeine wurden seitlich abgespreizt und der Welpe lag flach auf dem Bauch. Mein Verdacht, dass ich einen ‚Schwimmer‘ hatte betätigte sich und ich wusste auch, dass man solche Welpen mit gezielten Übungen ‚auf die Beine‘ bekommt. Ich recherchierte im Internet und ließ sicherheitshalber eine Physiotherapeutin kommen, die mir zeigte, welche Übungen ich mit dem Welpen machen konnte. Diese Übungen mussten alle drei Stunden durchgeführt werden Tag und Nacht jeweils für fünf bis 10 Minuten. Der Welpe musste seitlich gelagert werden, damit er nicht mehr flach auf dem Bauch lag, um so zu verhindern, dass der Brustkorb abflacht und die inneren Organe, vor allem die Atemwege schädigt. Dazu gibt es verschiedene Methoden, am besten schien mir folgende: Man füllt zwei Literflaschen aus Plastik mit Wasser, wickelt Handtücher darum und legt sie so nebeneinander, dass der Welpe dazwischen passt. Oder man macht aus einem großen Handtuch eine Rolle in U-form. Die Unterlage in der Wurfkiste muss rutschfest sein. Auf der Suche nach geeignetem Material fand ich im Baumarkt Gummimatten mit Noppen. Diese waren ideal. Die Ursache des Schwimmersyndroms, das auch bei Katzen vorkommt ist die mangelhafte Bildung einer Myelinscheide der Nervenachsenzylinder im Laufe der ersten 10 Lebenstage. Dadurch erreichen die Nerven nicht ihre volle Kapazität, die Reizweiterleitung zum Muskel ist eingeschränkt.

(Karin Strack, www.tierphysio-strack.de)‘. Eine genetische Ursache ist nicht nachgewiesen. Begünstigt wird das Schwimmersyndrom durch rutschige Unterlagen und zu hohes Körpergewicht. Eine Übungseinheit bestand jeweils aus 3 Phasen:

Zunächst war es wichtig, die Nerven zu stimulieren. Entlang der Wirbelsäule wurde der Welpe kräftig massiert vom Nacken bis zum Ende der Wirbelsäule, dann leicht zwischen die Zehen gekniffen.

Dann kamen die passiven Übungen, wie das Bewegen der Beine als würde der Welpe laufen. Dazu wurde der Welpen auf den Rücken gelegt.


Und schließlich die aktiven Übungen: Stärken der Muskeln, indem man den Welpen hochhebt und leicht gegen die Hinterbeine drückt, so dass er sich abstemmen muss. Und schließlich immer wieder die Beine unter den Körper stellen und zum Laufen animieren. Mein Tierarzt empfahl zusätzlich die Gabe von Vitamin B 12. Bereits nach drei Tagen zeigten sich die ersten Erfolge. Der Welpe kam von selbst auf die Beine. Anfangs noch etwas wackelig aber bereits nach 5 Tagen lief er ziemlich sicher auch auf Grasboden und anderen Fußböden und war auf dem gleichen Niveau wie die anderen Welpen. Etwas Geduld und konsequentes Üben haben sich gelohnt. Ich habe damals mehrere kleine Videos aufgenommen, die hier zu sehen sind: http://neufundlaender-vom-kaninchenberg.de/schwimmer-syndrom-video

Categories: ausstellung

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